Projekt Joinville

SN vom 18. März 2023

«Der Verein Partnerschaft Schaffhausen – Joinville blickte an seiner Generalversammlung auf ein ereignisreiches Jahr zurück.

Hauptereignis im letzten Jahr war der Brasilien-Aufenthalt der Thaynger Flötistin Regula Bernath im Rahmen des Kulturaustauschs zwischen den beiden Städten. Die Schaffhauser Künstlerin und Musiklehrerin erlebte nicht nur die brasilianische Gastfreundschaft, sondern hatte Gelegenheit, die traditionelle und moderne Musik kennenzulernen und diese in Übungssessions und Auftritten zusammen mit Musikern und Musikschüler aus Joinville umzusetzen und mit ihrem eigenen breiten Repertoire zu kombinieren. Sie konnte bleibende Kontakte knüpfen und plant diverse Folgeprojekte. An der Generalversammlung erzählte sie mit Bildern von ihrem Aufenthalt in der Partnerstadt Joinville. Zusammen mit der Pianistin Maho Yamada gab Regula Bernath in einem kleinen Konzert einen eindrücklichen Einblick in ihr musikalisches Schaffen unter dem Einfluss des Brasilien-Aufenthaltes. Neben traditioneller brasilianischer Musik begeisterten die zwei Musikerinnen mit dem weltbekannten Evergreen «The Girl of Ipanema».»


10 und 11/8
Park Inhotim in Brumadinho, südlich von Belo Horizonte. Rings um den Ort: Eisenminen. Nach Verkehrschaos um Belo Horizonte ist der Park eine wohltuende Oase und die Kombination von Natur und zeitgenössischer Kunst sehr eindrücklich. Eine kleine Diaschau:

11/8 [heute in den SN]

 
Manches hat sich in Joinville seit der Einwanderung der ersten Schaffhauser im Jahr 1851 be­ziehungsweise einer kleinen Thaynger Gruppe 1855 verändert, doch auch in Joinville wird der Schweizer Geburtstag ausgiebig gefeiert – wahlweise mit Rösti oder Älplermagronen, doch immer braucht es dazu ein kleines Schweizer Fähnchen. Zumindest war das im Instituto Suiço de Joinville der Fall, wo sich Regula Bernath mit der frisch gewählten Präsidentin Roseli Ritzmann – wir haben sie bereits als begnadete Töpferin kennengelernt (SN vom 27. Juli) – und Vizepräsidentin Romy Dunzinger zur 1.- August-Feier getroffen hat.

Es folgten zum Abschluss des Aufenthaltes in Joinville Ausflüge in die Serra nach Campo Alegre und Sao Bento do Sul – wohlklingende Namen, mit denen jedoch Schaffhauser wohl nicht allzu viel anfangen können. Deshalb kommentiert Regula Bernath: «In der Ebene sind wir an vielen Reisfeldern vorbeigefahren und zuletzt auf einer Höhe von immerhin 870 Metern angelangt. Erstaunlich auch, wie grün der Winter in Brasilien ist, und das, obschon es nur wenige Nadelbäume gibt.»

Kälter als in Schaffhausen
Dass in Südamerika Winter herrscht, kann man sich im Schaffhauser Hitzesommer kaum vorstellen, doch auch in Brasilien liess die oft angekündigte Kältewelle auf sich warten. «Erst zuletzt kam die Kältewelle dann doch noch, grau und später auch nass», erzählt Regula Bernath, nun bereits aus der Zwei-Millionen-Stadt Curitiba, der Hauptstadt des Bundesstaates Parana.

Und bereits neigt sich der sechs­wöchige Brasilienaufenthalt dem Ende zu. «Am Freitag fliege ich zurück in die Schweiz, wo ich nach einer kurzen Verschnaufpause am 21. August unser nächstes Hofkonzert spiele. Auch das wird – zum Abschluss der internationalen Kunstausstellung «Experimentelle» – etwas Besonderes, ein Auftritt zusammen mit den Künstlerinnen Annette Kuhn und Anita Kuster, mit Texten, Posaune und Alphorn – und vielleicht, wer weiss, mit ein paar brasilianischen Klängen als Zugabe», so die Erlenhof-Tochter bereits wieder mit dem Blick nach vorn.

Und wie fasst sie ihre Begegnung mit der brasilianischen Kulturwelt in wenigen Worten zusammen? «Die Zeit in Joinville und Curitiba waren für mich eine wunderbare Gelegenheit, im direkten Kontakt mit den verschiedensten Menschen und Institutionen einen kleinen Teil des vielseitigen Brasiliens kennenzulernen. Dank der Partnerschaft des Kantons Schaffhausen mit der Stadt Join­ville und dem wirklich grossen Engagement der beiden Vereine wurden mir viele Türen geöffnet. So etwas kannst du als Einzelperson gar nicht organisieren», erzählt Bernath dankbar. Einzig die Zusammenarbeit mit der privaten Orchesterschule Musicarium sei nicht ganz wunschgemäss verlaufen. Hier habe sie sich weniger als befreundete Musikerin, sondern vielmehr als werbewirksame internationale Flötistin gefühlt.

Sonst aber seien die Kontakte ausgesprochen herzlich und offen gewesen, und verschiedentlich sei der ehrliche Wille zur weiteren Zusammenarbeit bekundet worden. Wie dies genau ablaufe, sei noch unklar, feststehe aber, dass sie eine Lehrerin in den Bau der Bambusquerflöte einführen werde.

Und kurz vor dem Packen meint Regula Bernath: «Ich hatte verschiedene interessante, unvergessliche Begegnungen. Zudem werde ich mit viel Noten und Lust auf das Choro-Spiel heimkehren. Die Improvisationskünste der brasilianischen Musiker beim ‹roda de choros›, bei dem ich mitspielen durfte, haben mich tief beeindruckt. Das ist ein Eindruck, der bleibt.

 

6/8
Nun kommt die oft angekündigte Kältewelle doch noch. Grau und  später auch nass.
Altstadt mit Fussgängerzone!

Die Opera de Arame in einem ehemaligen Steinbruch
https://www.parquedaspedreiras.com.br/

5/8
Abschied von Joinville- Reise mit dem Bus über die Serra nach Curitiba, Haupstadt des Bundesstaates Paraná, eine 2 Mio-Stadt. Bei der Ankunft noch strahlendes und warmes Wetter. Museu Oscar Niemeyer:

3. und 4./8
Programm in der städtischen Musikschule der Casa de Cultura. Kleines Konzert, Masterclass und zum Abschluss eine roda de choros, bei der ich ein bisschen mitspielte und v.a. die Improvisationskünste der anderen Musiker bewunderte.

 

2/8
Ausflug in die Serra- nach Campo Alegre (870 m) und São Bento do Sul, zurück über Corupá,  Jaragá do Sul und an vielen Reisfeldern vorbei bis Joinville.
Erstaunlich wie grün der Wald im Winter ist, obschon es nur wenige Nadelbäume gibt.

Kurvenreiche Strasse Dona Francisca – für Schweizer nichts besonderes:)
Einige Lastwagen fahren hoch und runter, da es oben u.a. einige Möbelfabriken gibt.

1/8
1. August-Feier in Joinville: Mittagessen in der Casa do Capitão
Mit Fahnen, Rösti und Älplermagronen.

Vorstand des Instituto Suiço de Joinville. Vorne rechts: die frisch gewählte Präsidentin Roseli Ritzmann und in der Mitte Romy Dunzinger (Vicepräsidentin)

31/7
Gottesdienst in der lutheranischen Kirche Bom Pastor mit viel Musik (Chor, E-piano, Blockflöte, Gesang, zwei Querflöten, Gitarre – und Cajón, gespielt von Alain, der vor ein paar Jahren mit dem Quarteto Sambaqui in Schaffhausen konzertierte!)
Der hölzerne Altarschmuck wurde von Roseli Ritzmanns Grossonkel geschnitzt und wurde bis heute zum Glück vom gefrässigen Cupim (Termiten/Holzwurm) verschont. Diese Insekten sind eine grosse Plage in Joinville, bringen Dachstühle zum Einsturz, und verschonen weder Möbel noch Klaviere.

Fisch, Sorvete und Açaí an der Bahia da Babitonga: ein Sonntagsausflug

danach Unterricht in brasilianischer Musik mit der Flötenlehrerin Lysandra

30/7
sehr eindrücklich die  Vorführung der Preisträger der Kinder und Jugendlichen- in der ersten Reihe im Teatro J. Machado

29/7

«Il pastore svizzero» von Pietro Morlacchi zusammen mit dem Pianisten Arthur Bandt im Rahmen des Abschlusskonzertes des Musiklagers des Musicarium im neuen Theater des Core-e, International School. Vor einer Woche war es noch eine Baustelle!- ohne Bühne, Tribüne, Sessel, Teppich – auch das ist Brasilien.

28/7
Festival de Dança: die Distanz zur Bühne ist in der Eventhalle, die Platz für 4000 Personen bietet sehr gross, schade habe ich keine Feldstecher dabei!
Zum Glück aber Ohrstöpsel: die Musik und das Gekreische der Fans ist sehr laut, die Pausenmusik jeweils noch einige Dezibel lauter- Konversation sozusagen unmöglich. Ich denke es ist nicht nur das grösste sondern auch das lauteste Tanzfestival. Brasilien das Land der Superlative-  für diejenigen, die Portugiesisch verstehen ergeben die Reden des CEO  und Dirigenten vom Musicarium unter dem Link vom 29/7 einen Eindruck.

26/7
Der heutige Bericht in den SN von Andreas Schiendorfer

Im Winter Brasiliens tickt die Uhr noch etwas schneller als im heissen Schaffhausen. Bereits ist die Hälfte des Aufenthalts der Flautista Regula Bernath in Joinville, der Partnerstadt des Kantons Schaffhausen, vorbei.

Fünf Stunden Zeitverschiebung, Regula Bernath muss im fernen Joinville im Tiefschlaf liegen. Doch so kann man sich täuschen! Die Antwort kommt postwendend: «Ich bin schon wach. Die neue Klimaanlage vor meinem Fenster hat mich geweckt; aber man hat bereits eine Lösung gefunden.» Auch sonst will sie sich nicht beklagen. Ihr Atelieraufenthalt in der Partnerstadt des Kantons Schaffhausen verläuft so, wie sie sich das vorgestellt und erträumt hat. «Ich staune, wie flexibel man hier ist. Oft wird recht kurzfristig organisiert oder umdisponiert. Doch zuletzt klappt immer alles, auch wenn man nicht sagen kann, dass hier die Wege so kurz sind wie in Schaffhausen – Joinville ist eine Riesenstadt mit über 600 000 Einwohnern.» Da sie gewissermassen eine Botschafterin Schaffhausens ist, durfte ein Besuch im Stadthaus natürlich nicht fehlen. «Ich wurde begleitet von Peter Baumer, einem Vorstandsmitglied des Vereins Partnerschaft Schaffhausen Joinville, der die offiziellen Geschenke übergeben hat», erzählt Regula Bernath. «Auch Victor Battista war dabei. Er zeichnet in Brasilien für die Partnerschaft verantwortlich. Wir wurden von Stadtpräsident Adriano Silva von der liberalen Partido Novo und der Vice-Prefeita Rejane Gambin freundlich empfangen. Da ich recht gut portugiesisch spreche, konnte ich mich mit ihnen kurz austauschen; aber ich hatte meine Flöte dabei und liess vor allem diese für Schaffhausen und mich sprechen.» Nicht fehlen durfte auch ein Besuch in der Gärtnerei Agricola da Ilha, Parque dos Hemerocallis. Hier ist bekanntlich die Taglilie Hemerocallis Schaffhausiensis gezüchtet worden, die man seit Kurzem im Allerheiligen-Antikgarten (beim Mosergarten) bewundern kann. «Wir wurden von Dario Begemann persönlich durch die beeindruckende Parkanlage geführt», so Bernath. «Obwohl Winter ist, blühten dort verschiedenste Blumen. Für die Brasilianer stellen in dieser Zeit die Sonnenblumen einen Höhepunkt dar. Die pollenfreie Sorte ist sehr beliebt für Blumenbouquets an offiziellen Anlässen.»
Ein Wort vielleicht noch zur Kultur? Das 1983 gegründete und mittlerweile grösste Tanzfestival Brasiliens sei sehr eindrucksvoll. Es dauere noch bis Ende Juli, vielleicht reiche es nochmals für einen weiteren Besuch. Besonders interessant für sie sei der Austausch mit drei Flöten-Lehrpersonen der städtischen Musikschule Villa Lobos der Casa de Cultura. «Durch sie und bei anderen Gelegenheiten habe ich einiges über Choros erfahren, eine Gattung der musica popular brasileira, bei der die Flöte am meisten eingesetzt wird», freut sich die Berufsmusikerin, die auch einiges an Noten und Aufnahmen im digitalen Gepäck mit nach Hause nehmen wird.

Auftritt als Botschafterin Schaffhausens im Stadthaus bei Vice-Prefeita Rejane Garbin und Präsident Adriano Silva (rechts daneben).

Auch sonst ist sie fleissig als Kulturkonsumentin unterwegs, etwa zu Besuch im Espaço Cultural Ritzmann bei der Töpferin Roseli Ritzmann, deren Vorfahren mit Sicherheit aus dem Klettgau hierher ausgewandert sind. Vor allem aber ist sie dankbar, wenn sie Gelegenheit bekommt, selbst ein Konzert zu geben. Auf ihrer Homepage erwähnt sie ein Konzert zur Eröffnung der brasilianischen Filiale eines Baselbieter Unternehmens. Und mit Blick in die nahe Zukunft meint sie: «Am Freitag habe ich einen Auftritt bei der Eröffnung des soeben fertig gestellten Teatro do Instituto Coree, wo das Musiciarium eingemietet ist, und am Sonntag spiele ich im Gottesdienst der Lutheranischen Kirche.»

25/7
Ein interessanter Tag mit den drei Lehrpersonen der städtischen Musikschule Villa-Lobos der Casa de Cultura. Austausch über Methodik, Literatur,  gemeinsam brasilianische Quartette geprobt für das Konzert vom 3. August – und ich erhielt viele Informationen über Choros u.a. brasilianischen Musikgattungen.

24/7
Die Rückfahrt mit Bus dauerte zwar eine Stunde länger, dafür viel entspannter, da ich den Verkehr vor und neben uns nicht sah und nur die Aussicht geniessen konnte.

23/7
Kultur in Florianopolis, der Haupstadt des Bundesstaates Santa Catarina. Gute Band in einer Bar am Abend, Führung im historischen Museum durch die Ausstellung «Fritz Müller», Besuch des Kunstmuseums im CIC, eine roda de choros mit Musikerinnen, auf der Strasse vor dem Centro Bugio

Guten Fisch zum Zmittag im Mercado público

22/7
Ausflug auf die Insel Santa Catarina- 3h auf der sehr stark befahrenen Autobahn Richtung Süden. Es darf auch mal Strand sein:)

21/7
Obschon Joinville kein Zentrum der brasilianischen Musik ist, ergeben sich immer wieder sehr interessante Begegnungen, so wie heute in der Schule «Belas Artes»
Joinville im Zentrum und aus Distanz

Ganz neu: in lautes Anhängsel direkt neben meinem Fenster, zum Glück habe ich Ohrstöpsel dabei! Die Acaí Sorbets die damit gekühlt werden, sind leider noch nicht erhältlich.

20/7
Offizielle Einweihung der RegoFix Brasil, erste Niederlassung der Firma aus Tenniken BL in Südamerika

Besuch der Gärtnerei mit wunderschöner grosser Parkanlage Agricola da Ilha, wo die in Schaffhausen mittlerweilen berühnte Hemerocallis herkommt. Führung durch den Chef Dario persönlich.

Obwohl Winter ist, blühten verschiedenste Blumen. Der Höhepunkt zur Zeit sind die Sonnenblumen. Die pollenfreie Sorte ist beliebt für Blumenbouquets an offiziellen Anlässen.

19/7
Ein protokollarischer Anlass in der Prefeitura betreffend Partnerstädte mit Joinville (zur Zeit 5 Partnerstädte und die Partnerschaft mit dem Kanton Schaffhausen), bei dem ich zur Eröffnung spielte. Ich warte noch auf die Fotos vom offiziellen Fotografen. Davor ein kurzes Treffen mit dem Prefeito, der Vice-Prefeita mit Victor Battista und Peter Baumer, der die offiziellen Geschenke überreichte. Wir erhielten zwei Eintritte für die Noite de Gala am 24.

Eröffnung des Festival de dança mit einer modernen Version von  «Schwanensee»

Der Saal ist riesengross, die Musik aus den Lautsprechern sehr laut..mit Ohropax gerade richtig:)
Offizieller Beginn 19h, bis alle Zuschauer:innen im Saal waren war es fast 20h. Der Stadtpräsident hielt eine beeindruckende Eröffnungsrede.

18/7
Probe in der Kirche Bom Pastor
Besuch der Galerie und des Ateliers von Esther Battista- interessanter Einblick in die Porzellanmalerei

Unterricht bei Roseli Ritzmann

17/7
Ausflug aufs Land: Estrada bonita, Quiriri …

16/7
Vernissage im Espaço Cultural Ritzmann

https://www.youtube.com/watch?v=QZnUqfnCON8

130 anos dos Bombeiros Voluntários de Joinville – die Freiwillige Feuerwehr feiert Jubiläum und ehrt seine Mitglieder:

SN vom

«Seit dem 4. Juli weilt die Flötistin Regula Bernath dank der Vermittlung des Vereins Partnerschaft Schaffhausen – Joinville in der brasilianischen Provinz Santa Catarina. «Als ich hier angekommen bin, war es 26 Grad warm. Das ist eine absolute Seltenheit, denn es ist Winter in Brasilien», erzählt sie am Mittwoch per Mail aus dem nun doch regnerischen Joinville. Bereits hat Regula Bernath ein erstes Kammermusikkonzert in der Esola do Teatro gegeben, zusammen mit einer professionellen Pianistin sowie zwei Flötenschülerinnen des Musicariums, denen sie im Rahmen einer Master­class Unterricht erteilt. Mit hörbarem Resultat: «Zum Gaudi des Publikums spielten wir den Basler Fasnachtsmarsch.»

Historische Forschungen
Viel dreht sich für Regula Bernath um den musikalischen Kulturaustausch, doch es blieb ihr auch Zeit für einen Besuch im Arquivo historico, wo ihr Direktor Dilney Cunha, Autor des Buches «Das Paradies in den Sümpfen», Dokumente auf die Einwanderung von Jakob Kummer, ­Johann Ogg und Johann Stamm vorlegte, die 1855 Thayngen verliessen, um sich in Dona Francisca/Joinville eine neue Existenz aufzubauen. «Im Historischen Museum der Imigration und Kolonisation erhielt ich zudem spannende Hinweise auf die Ureinwohner, die Guaranis, Tupis und Kaingangs», berichtet Regula Bernath. Und wie geht es weiter? Ein ­Höhepunkt ist sicher der Besuch der Gärtnerei Agricola da Ilha, wo die Hemerocallis Schaffhausiensis (siehe SN vom 29. Juni) gezüchtet worden ist.»


13/7
Dienstag-Freitag Masterclass im Musicarium
Leider wurde der Workshop mit brasilianischer Musik zum zweiten Mal abgesagt.

«Kennen Sie Blumenau“  ein interessanter Podcast von Zeit Geschichte 
https://podcasts.apple.com/ch/podcast/zeit-geschichte-wie-war-das-noch-mal/id1584833927?i=1000568720538
(Die Stadt Blumenau ist nicht weit von hier)

Diese Woche im Tagesgespräch SRF 1
https://www.srf.ch/play/radio/redirect/detail/b080fe73-4390-442c-bec0-0d0aed2d0093

11/7
Nach dem Morgenkonzert in der Bolshoi Schule, zusammen mit Vertreter:innen des Instituto Suíço de Joinville und der Esola do Teatro Boshoi,  der Pianistin Vanessa Motta und zwei Flötenschülerinnen des Musicariums (mit denen ich einen Basler Fasnachtsmarsch spielte:)

Rechts aussen Roseli Ritzmann, die Künstlerin bei der ich wohne.

10/7
Ausflug nach São Francisco do Sul, zweitälteste portugiesiesche Stadt Brasiliens
In diesem Hafen kamen die Einwanderer an und fuhren dann den Fluss hoch bis zur Kolonie Dona Francisca.

9/7
Erste Proben mit brasilianischer Musik.
Nach einer kleinen Wanderung: Joinville von oben

und die Lagoa mit Blick Richtung São Francisco do Sul, dem Einwanderungshafen

8/7
Dona Francisca, die Tochter von Kaiser Pedro und Leopoldina aus Wien-Namensgeberin der Kolonie.
Sie heiratete den Prinzen von Joinville und erhielt das Land um das heutige Joinville von ihrem Vater als Hochzeitsgeschenk. 

Im Historischen Museum der Imigration und Kolonialisation fand ich interessante Hinweise zum «Zusammenleben» der Kolonialisten mit den Ureinwohnern.

7/7
Sehr interessante Privatführung im Arquivo histórico durch den Direktor Dilney Cunha, dem Autor von » Das Paradies in den Sümpfen»
Aus Thayngen kamen 1855:  Jakob Kummer, Johann Ogg und Johann Stamm nach Dona Francisca (Joinville)

Besprechung der Flötentage in der Casa de Cultura und Probe mit der Pianistin im Teatro Bolshoi.

6/7
Start der Masterclass im Musicarium

Jantar mit dem Instituto Suíço de joinville

5/7/22
Einstieg in die Geschichte der Region im Museum Sambaqui, wo erste Siedlungen der Guaranis, Tupis und Kaingangs dokumentiert sind. Anschliessend Besuch des Einwandererfriedhofs mit mehrheitlich Namen aus der Schweiz und Deutschland.
Danach viel Kunst: Juarez Machado, Miriam Puerta, Roseli Ritzmann.
Es ist um die 26 Grad warm, was im Winter hier noch nie vorgekommen sei.- Ich geniesse es…

Auf Einladung der → Partnerschaft Joinville-Schaffhausen bin ich von Anfang Juli bis Mitte August 2022 in Joinville.

27/6
Einweihung der Hemerocallis, die in den SH Farben in Joinville gezüchtet wurde und nun im Garten des Klosters Allerheiligen (Seite Mosergarten) zu bestaunen ist.

 

 

Links

Die deutsche Einwanderung in Santa Catarina

Das Paradies in den Sümpfen

1998 wird der brasilianische Historiker Dilney Cunha von der südbrasilianischen Stadt Joinville beauftragt, die Entstehungsgeschichte der 150-jährigen Wirtschaftsmetropole aufzuarbeiten. Seine Recherche führt ihn in die Schweiz, genauer in die Region Schaffhausen. Von dort brachen im 19. Jahrhundert 444 der 739 Schweizer auf, die der herrschenden Misere entfliehen und ihr Glück in den Tropen suchen wollten. Den wirtschaftlich gebeutelten Familien wurde das Paradies auf Erden versprochen. Doch die Realität präsentierte sich anders: In überfüllten Schiffen reisten sie in die Kolonie «Dona Francisca», und im Sumpfgebiet mitten im dichten atlantischen Regenwald wurden die Schweizer Auswanderer zum Spielball der Interessen einer deutschen Kolonisationsfirma, der brasilianischen Regierung und der Schweizer Gemeinden, die ihre Reisevorschüsse zurückerhalten wollten. Der Versuch von Dilney Cunha, die Schweiz und die damalige Situation aus der Sicht des Brasilianers zu verstehen, bringt einen überraschenden Perspektivwechsel mit sich, der sich von bestehenden Auswanderungsbüchern abhebt. Jenseits der Klischees von «Tropicalismo» und Armut schildert er die Entstehung einer Stadt, die heute zu den zukunftsträchtigsten Wirtschaftsmetropolen Brasiliens zählt. → Quelle